Zum letzten Geburtstag bekam ich von meiner Freundin ein Geschenk, das seine volle Wirkung erst mit einiger Verspätung entfalten sollte: einen Startplatz für den IRONMAN Calella-Barcelona.
Am vergangenen Wochenende (05 Oktober 2025) stand ich dann an der Startlinie: Ich löste dieses sportliche Präsent ein und nahm meine zweite Langdistanz in Angriff.

Der Startschuss fiel im 23 Grad warmen, aber durch hohe Wellen sehr unruhigen Mittelmeer. Trotzdem fand ich schnell meinen Rhythmus im klaren Wasser und erlebte mein bisher schönstes Schwimmen. Mein Ziel, die 3,8 Kilometer unter einer Stunde zu absolvieren, erreichte ich und stieg nach 59 Minuten aus dem Wasser.

Auf dem Rad ging es auf einen schnellen Kurs entlang der Küste Richtung Barcelona. Auf den zwei Runden sorgten kurze Abstecher ins Landesinnere für die nötigen Höhenmeter.
Als mich die ersten größeren Gruppen überholten, die meist ohne den fairen Mindestabstand von 12 Metern fuhren, musste ich diese ziehen lassen, da das Tempo in einem fairen Abstand zu schnell für mich war. Daher bin ich die meiste Zeit alleine und mein eigenes Tempo gefahren.
Als nach der Hälfte der Strecke mein Radcomputer ausfiel, verließ ich mich ganz auf mein Gefühl was auch gut funktionierte.
Nach 4 Stunden und 55 Minuten Radfahren ging es auf die Laufstrecke zum abschließenden Marathon.

Da ich die ganze Woche vor dem Rennen wegen Rückenschmerzen pausieren musste, konnte ich überhaupt nicht einschätzen, ob und wie der Marathon laufen würde. Die Sorge um den Rücken erwies sich zum Glück als unbegründet, lediglich die Beine wurden natürlich ab Kilometer 21 zunehmend schwerer. Die letzten 10 Kilometer waren dann nur noch reine Kopfsache. Angetrieben vom unermüdlichen Support meiner Familie und Freundin am Streckenrand konnte ich das Tempo aber gut halten und finishte den Marathon in 3 Stunden und 3 Minuten.

Am Ende stand eine Gesamtzeit von 9 Stunden und 2 Minuten auf der Uhr. Das sicherte mir den 17. Platz von 352 in meiner Altersklasse (30-34) und den 73. Gesamtrang von insgesamt 2430 Teilnehmern. Die unter Neun-Stunden-Marke wäre das i-Tüpfelchen gewesen, aber ich habe mein persönliches Maximum für diesen Tag erreicht. Am Ende zählt für mich das Privileg, gesund und mit Freude Sport treiben zu können.