24 Stunden Rennen gibt es nicht nur für Radfahrer am Nürburgring, auch für Schwimmer werden 24 Stunden-Rennen angeboten, so wie letztes Wochenende, als der Ortsverband der DLRG Haar wieder sein alljährliches 24 Stunden-Schwimmen ausrichtete. Mit dabei: der WSV Bad Tölz.

“Eigentlich sag ich jedes Mal nach diesem Event, dass ich mir das nicht mehr antue, aber es kam die Anfrage, ob wir beim 24 Stunden-Schwimmen in Haar teilnehmen und nachdem ich die Einzige im Team war, die dort schon öfters mitgemacht hat, bin ich halt wieder als Mannschaftskapitän mitgefahren”, erzählt Abteilungsleiterin Sybille Schultz, “aber mir war von vornherein klar, dass ich das dieses Jahr etwas gemütlicher angehen und in der Nacht etwas mehr schlafen werde als sonst, bin ja auch der “Oldie” in unserer Gruppe gewesen”, schmunzelt Schultz.

“Währenddessen, bzw. spätestens wenn man das dritte / vierte Mal ins Wasser geht, fragt man sich schon, warum man sich das antut, aber im Nachhinein ist das echt ein tolles Event, bei dem auch langsame, aber ausdauernde Schwimmer viele Kilometer zusammen bringen”, erzählt Hauptvorstand Stephan Zacherl und auch WSV´ler Hermann Bauer stimmt dem zu.

“Besonders cool war es, in der Nacht zu schwimmen”, berichten dann auch die sonstigen Wettkampfschwimmer des WSV Bad Tölz Clara und Anna Zacherl, Lena Werner, Niklas Kögl und Niklas Gehr. “Eigentlich nimmt man sich vor, dazwischen mal bisserl mehr zu schlafen, aber dann sieht man auf der Leinwand, wieviel die anderen geschwommen sind und dann geht man wieder ins Wasser”, so die Jugend. “Auch wenn irgendwann die Arme sehr sehr schwer werden und man manchmal eigentlich echt gar keine Lust hat, wieder ins Wasser zu gehen”, sind sich alle einig.

“Ja genau”, berichten Lina Kirschke und Stefan Vogt, “bei uns ist es jetzt so weit: wir haben gefrühstückt und fahren jetzt heim, auch wenn wir noch 3-4 Stunden Zeit zum Schwimmen hätten, aber unser Bedarf an Wasser ist jetzt erst mal gedeckt”, erzählten beide lachend.

“Beim 24 Stunden-Schwimmen muss man nicht 24 Stunden ununterbrochen schwimmen, sondern man geht einfach ins Wasser, wenn man schwimmen mag.
Vorher muss man sich im Bad einchecken, dann bekommt man eine nummerierte Bademütze und geht auf die Bahn, auf der man schwimmen möchte. Das geht dann von Bahn 1 (die Gemütlichen, sehr langsame Schwimmer), bis hin zur Bahn 5 (Highspeed, ausschließlich schnelle Kraulschwimmer). In den Pausen hat man die Möglichkeit, in der angrenzenden Turnhalle etwas zu schlafen, oder sich auszuruhen”, erzählt Schultz. “Jedes Teammitglied kann also zeitgleich schwimmen und Kilometer für die Mannschaftswertung sammeln”.

Die WSV´ler waren sehr ambitioniert und erreichten insgesamt 238,35 Kilometer. Erfolgreichster Schwimmer war Stephan Rid, der mit 31 Kilometern bei den Herren auf Rang 9 landete. “Ich bin sehr überrascht, dass das so gut lief”, so Rid. “Nächstes Jahr werde ich das Ganze etwas vorbereiteter angehen, hier sind ja richtige Profis am Start, die schon ihre Kiste mit Verpflegung wie Müsliriegel, Gels, Kaffee, Trinken usw. am Beckenrand stehen haben, um gar nicht aus dem Wasser zu müssen”, erzählt Rid.

“Wir wollen dann auch versuchen, mehr Jugendliche zum Mitmachen zu begeistern”, hofft Schultz und bemerkt schmunzelnd: “Dann werde ich nächstes Jahr wohl wieder dabei sein”.

Die Ergebnisse:

Stephan Zacherl: 10200 Meter
Clara Zacherl: 11400 Meter
Sybille Schultz: 14500 Meter
Anna Zacherl: 20000 Meter
Hermann Bauer: 21850 Meter
Stefan Vogt: 23500 Meter
Lina Kirschke: 24050 Meter
Lena Werner: 24050 Meter
Niklas Gehr: 27900 Meter
Niklas Kögl: 29900 Meter
Stephan Rid: 31000 Meter

 

Auf dem Foto von links nach rechts:
vorne: Stephan Zacherl, Stephan Rid, Hermann Bauer, Sybille Schultz, Anna Zacherl, Niklas Kögl, Lena Werner
hinten: Niklas Kögl und Clara Zacherl
nicht auf dem Foto: Stefan Vogt und Lina Kirschke