Das gab es noch nie: Während der Zulauf bei Triathlon-Abteilungen eher rückläufig ist, meldet der WSV Bad Tölz gleich zwei neue Mannschaften für den Liga-Betrieb.
Ein 9-köpfiges Männer-Team und 10 Frauen. Beide müssen in der untersten Liga anfangen. Die Männer in der Landesliga Süd, die Frauen in der Bayernliga. Um da mitzumischen, kehren sogar Sportler zurück nach Tölz (Lina und Emily Kirschke) oder nehmen ihre Karriere wieder auf (Sophie Rohr). Andere haben von dem Projekt gehört, schließen sich den Tölzern an. „Und das Schöne ist, die meisten stammen aus dem eigenen Nachwuchs, alle kommen aus der Region” freut sich Triathlon-Vorstand und Zweiter WSV-Vorsitzender Maximilian Filipp.
Und beide Mannschaften starten mit mehreren Zielen in den Ligabetrieb, der für die Frauen bereits mit dem ersten Bayernliga-Wettkampf in Weiden am 6. Mai beginnt.
Danach folgen Wettkämpfe in Weiden, Hof und Schongau. „Bei den Mädchen steht vielleicht ein bisschen mehr der Spaß im Vordergrund” sagt Filipp. „Aber die sind schon auch gut aufgestellt.” Werden sich unter 14 Teams voraussichtlich gut verkaufen. Für die Männer ist der Aufstieg klares Ziel. Nicht nur in die Bayern-, sondern über kurz oder lang in die Regionalliga. Die Tölzer werden auch von der Konkurrenz bereits als Favoriten gehandelt.
Für den Aufstieg in die Bayernliga müssen sich die WSV-Athleten zunächst unter 21 Mannschaften durchsetzen. Realistisch, befindet Filipp, der selbst einst für Schongau in der Regionalliga unterwegs war. Mit dabei ist auch der Holzkirchner Christian Gerlach, der sogar aus der 2. Triathlon-Bundesliga kommt und nun etwas kürzer treten will. Weitere, meist erfahrene Triathleten im Team: Tobias Opitz, Michael Scheumaier, Stefan Vogt, Maximilian Kirmair (Team-Kapitän), Andreas Posch, Mike Motschmann, Leonard Lössl (Ersatzstarter, allerdings verletzt). Bei den Frauen starten Daniela Schultz, Lina Kirschke, Sarina Haushofer, Emily Kirschke, Jessie Ernst, Franziska Partheymüller, Marie Bernhard, Sophie Rohr (Team-Kapitän), Tania Schultz und Nele Beck. Für die Liga-Mannschaft starten vier Athleten, es gibt einen Ersatzstarter. Filipp: „Aber jeder gönnt dem anderen den Start, wir sind ein echtes Team.” Die Wettkampftage – für beide Mannschaften vier an der Zahl – laufen durchaus unterschiedlich ab. Nicht immer steht ein klassischer Triathlon wie beim Heimwettkampf, dem Tölzer Triathlon am 25. Juni, auf dem Programm. Manchmal gibt es vormittags zwei Disziplinen, nachmittags eine andere Kombination.
Manchmal muss das Team zusammen bleiben, manchmal darf der Letzte geschoben oder gezogen werden. „Taktik ist oft ein entscheidender Faktor”, sagt Filipp. Deshalb treffen sich die Mannschaften seit dem Winter einmal im Monat zum Training, um genau solche strategischen Elemente und Grundlagen zu trainieren. Auch die Aufstellung der Mannschaft mit Athleten unterschiedlicher Stärken kann etwas ausmachen. Je besser das Abschneiden beim Wettkampf, desto mehr Punkte gibt es für die Tabelle. Am Ende der Saison gibt es einen Aufsteiger. Das möchten die Tölzer sein. Filipp. und die übrigen WSV-Athleten freuen sich sehr auf das Format und die Saison. Umso mehr, nachdem sie von „Baycicle Factoгу” und „Laufwerkstatt“ gleich für zwei Jahre gesponsert werden und ihre neuen Triathlonanzüge bekommen haben. Wir wollen etwas Nachhaltiges aufbauen, eine Mannschaft für die Zukunft”, sagt Filipp. „Der Nachwuchs soll eine Perspektive aufgezeigt bekommen, soll sehen, in Tölz geht was, da lohnt es sich, Gas zu geben, um in die Mannschaft zu kommen ” Für die Männer geht es am 21. Mai los in Oberschleißheim. Anschließend macht die Landesliga Süd weitere Stationen in Zusmarshausen, Riederau und eben in Bad Tölz.
Bericht aus dem Tölzer Kurier – Ausgabe 104 – 6./7.05.2023 – von Nick Scheder