Berlin/Bad Tölz – Es hat schon was von Olympia-Feeling. Sophie Rohr ging bei den Finals in Berlin im Triathlon an den Start. Lief beeindruckt von den Zuschauermassen Hand in Hand mit ihrer Team-Kollegin Noelle Werner im Berliner Olympiastadion ins Ziel. Hinter ihr lag die Triathlon-Sprintdistanz, die die Athletin des WSV Bad Tölz als Gesamt 15. der Elite-Frauen in 1:03:20 Stunden abgeschlossen hatte. „Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, und diese Art Wettkampf ist ein gutes Format, um gerade die Randsportarten voranzubringen.“

Bei den Berlin Finals kämpfen mehr als 3300 Athleten um die Titel, zehn Deutsche Meisterschaften wurden ausgetragen, das Fernsehen setzte auf eine Dauerübertragung. „Ich habe viele Bekannte, die mir da zuschauen wollten“, sagt Rohr. „Das ist schon cool. Ich glaube, dadurch haben Disziplinen wie Triathlon schon einiges an Aufmerksamkeit bekommen.“

Auch mit ihrem Wettkampf auf der Sprint-Distanz war sie zufrieden. Sie wurde achtbeste Deutsche und damit Achte der Deutschen Triathlon-Meisterschaft, Sechste der U23-Wertung, nachdem sie 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen hinter sich gebracht hatte. Los ging‘s im Wannsee im Südwesten Berlins. „Die ersten 100 Meter konnte man ins Wasser reinlaufen, da hat’s das Feld schon ganz schön auseinander gezogen“, sagt die Tölzerin. Das kam ihr nicht gerade zu Gute, sie verlor bei dem Massenstart ein paar Sekunden, kam nach 9:03 Minuten in die Wechselzone. „Da wäre mehr drin gewesen, aber es hat schon gepasst“, sagt die 18-Jährige.

Doch vor dem Aufsitzen auf die Zeitmaschine gab es erst einmal ein für Triathlon ungewöhnliches Hindernis zu bewältigen: 84 Treppenstufen aufwärts zu den geparkten Fahrrädern. Doch Rohr schaffte es ohne Probleme, fand im Sattel gut in den Rhythmus und hielt sich auch aus einem Sturz am Anfang der Strecke raus. Dann ging es 14 Kilometer in Richtung Berlin-Charlottenburg und anschließend zwei Runden um das Olympia-Stadion. „Auf dem Rad ist es gut gelaufen“, sagt Rohr. Mit 34:36 Minuten kam sie flott durch und machte beim abschließenden Fünf-Kilometer-Lauf weitere Plätze gut. Den Sieg sicherte sich unangefochten Titelverteidigerin Laura Lindemann, die noch einmal vier Minuten schneller war als die WSV-Athletin. „Die ist schon noch einmal eine Nummer höher, an diesem Tag unerreichbar“, räumt Rohr ein.

Das Rennen zählte gleichzeitig zur Triathlon-Bundesliga. Deshalb entschloss sich Rohr und Vereinskollegin Werner vom Kölner Team KTT 01, gemeinsam ins Ziel zu laufen. Angefeuert von den Zuschauern auf den gut gefüllten Rängen. „Im Stadion war richtig was los“, sagt Rohr. Die Team-Wertung beim letzten von vier Bundesliga-Rennen schlossen sie als Fünfte ab, ihr Verein verpasste als Gesamtvierter knapp das Stokerl.