Der diesjährige Münchener Marathon bot eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Strecke: Vom Olympiapark führte die Route über den Geschwister-Scholl-Platz und die Leopoldstraße, durch den Englischen Garten und vorbei am Ostbahnhof, um schließlich über den Marienplatz und den Odeonsplatz wieder zurück zum Olympiapark zu führen. Trotz wechselhafter Witterungsbedingungen, die immer wieder von Regenschauern begleitet wurden, sorgte die gute Stimmung entlang der Strecke für eine unvergessliche Atmosphäre.
Marathon-Debüt mit Höhen und Tiefen
Für Maximilian Filipp, den 2. Vorstand des WSV Bad Tölz, war der Münchener Marathon ein ganz besonderes Ereignis – sein allererster Marathon. Mit einem klugen Start ließ er es zunächst ruhig angehen, musste jedoch nach 10 Kilometern mit Knieschmerzen kämpfen, die sich beim Bergauflaufen bemerkbar machten. “Ich hätte fast nach 22 Kilometern aufgegeben, aber zum Glück wurde es danach flacher”, so Filipp. Nach einer kurzen Toilettenpause bei Kilometer 16 und einer Tempoverschärfung bei Kilometer 30 musste er seine Gruppe ziehen lassen, lief aber weiter konstant. Erst bei Kilometer 39 kam ein Einbruch, doch eine motivierende Mitläuferin verhalf ihm zu einem starken Endspurt. Mit einer Zeit von 3:10:01 erreichte er das Ziel – Platz 294 von 4039 Teilnehmern und Rang 13 in der Altersklasse U23. “Die Stimmung an der Leopoldstraße und am Marienplatz war unglaublich, da bekam ich richtig Gänsehaut”, schwärmte er. Filipp ist sich sicher, dass das nicht der letzte gewesen ist.

Durchhalten trotz Regen

Auch Dominik Partheymüller wagte sich auf die Marathondistanz und kämpfte sich in 4:47:40 durch das Rennen. “Der Regen am Anfang war nicht so toll, und es wurde kalt, aber am Ende ist man einfach nur erleichtert, wenn man im Ziel ankommt”, sagte er erleichtert. Mit Platz 3445 war er stolz auf seine Leistung und genoss das Event trotz der widrigen Bedingungen.
Tanja Schultz hatte ebenfalls Respekt vor der Distanz, zumal die Vorbereitung nicht optimal verlief. “Ich habe versucht, die Fehler meines ersten Marathons 2018 zu vermeiden und mich direkt an der Pacemakergruppe für 4:45 Stunden orientiert”, erzählte sie. Das zahlte sich aus: Sie konnte entspannt bis Kilometer 41 mithalten und ging den letzten Kilometer nochmals richtig an. “Die Zuschauer mit ihren witzigen Schildern, die Stimmung am Marienplatz und Odeonsplatz und die Gruppe, mit der ich lief – das alles hat einfach perfekt gepasst”, resümierte sie zufrieden.
Die Stimmung entlang der Strecke war besonders an der Leopoldstraße und dem Marienplatz herausragend – die Zuschauer ließen die Läufer über sich hinauswachsen. Dass es zwischendurch regnete, störte dabei kaum jemanden. “Es war ein schönes Event und eine tolle Erfahrung für alle”, waren sich die WSV-Teilnehmer einig.

Weitere Läufer des WSV Bad Tölz am Start

Neben Maximilian, Dominik und Tanja waren auch Angela, Leana und Diego für den WSV Bad Tölz am Start. Angela Sheehy erreichte das Ziel in 3:29 und überzeugte mit einer starken Leistung, während Leana und Diego Lange ebenfalls den anspruchsvollen Lauf erfolgreich meisterten.
Trotz möglicher Änderungen in der Streckenführung in Zukunft hoffen alle darauf, dass der Münchener Marathon auch weiterhin ein Highlight bleibt. Denn eines ist klar: Ein Marathon in München ohne die einmalige Atmosphäre entlang der traditionellen Strecke wäre nur schwer vorstellbar und eine Abänderung eine Tragödie.