Weiden/ Bad Tölz – Eine Liga höher hängen die Trauben höher. Dass das Triathlon-Team des WSV Bad Tölz nach zwei Aufstiegen in der Regionalliga nicht wieder durchmaschiert, war absehbar. So gesehen war Rang elf im ersten Wettkampf in Weiden/ Oberpfalz ein Hinweis darauf, wohin die Reise in der Saison gehen soll: “Wir wollen die Liga halten, werden aber mit dem Abstieg nichts zu tun bekommen und peilen durchaus das vordere Drittel der Tabelle an”, sagt WSV-Teamsprecher und Triahtlon-Abteilungsleiter Maximilian Filipp. Er und seine vier Mitstreiter Lukas Ostermeir, Niklas Gehr, Maximilian Kirmeier und Andreas Posch hielten beim Saisonauftakt gut mit, hatten in Weiden mit Bundesliga-Teams als Konkurrenz und Flüchtigkeitsfehlern zu kämpfen und wurden hinter Schongau Elfte. “Wenn die Bundesliga startet, dürfen diese Teams nicht mehr bei uns mitmachen und wir landen weiter vorne”, prophezeit Filipp.
Frauen Siebte, Männer Elfte
Die Mädchenmannschaft hatte ebenfalls einen guten Start, landeten auf Rang sieben und damit voll im Soll: Emily Kirschke, Franziska Partheymüller, Jessie-Michelle Ernst und Xenia John wollen den Abstieg unter den zehn Regionalliga-Konkurrenten vermeiden “und Spaß haben”, sagt Filipp. Einen kurzen Schockmoment mussten sie allerdings beim Radfahren überstehen: Auf der Strecke gab es einen Sturz – ander als im Vorjahr allerdings ohne Tölzer Beteiligung.
Der Wettkampf in Weiden war in zwei Teile aufgespaltet: Vormittags gingen die Starter – bei den Männern fünf, bei den Frauen vier – zunächst einzeln ins Rennen (300 Meter Schwimmen, 10 Kilometer Radfahren, 1,6km Laufen). In der Addition der Platzierungen, Filipp landete als 47. noch vor Andreas Posch (54.), der das Training etwas vernachlässigt hatte, nachdem er Vater geworden war, und Talent Niklas Gehr (74.). Der Triathlon-Chef slebst ging mit Jetlag an den Start, nachdem er nach einer kurzen Nacht aus den USA zurückgekehrt war. Dank der guten Platzierungen von Ostermeir (34., der Ingolstädter hilft mit Zweitstartrecht beim WSV aus) und Kirmeier (41.) landeten die Tölzer auf Rang 12. “Das Feld war ziemlich dicht beisammen, ein paar Sekunden hin oder her haben gleich ein paar Platzierungen ausgemacht.” Die Mädchen schlossen den ersten Teil als siebte ab.
Am Nachmittag stand fast die gleiche Distanz an – nur die Laufstrecke war mit 3,1 km doppelt so lang – als Team-Sprint an. Das heißt, die Zeit des vorletzten Starters im Ziel zählt. Deshalb wurde schon im Wasser taktiert. Die guten WSV-Schwimmer wollten sich and die 30 sec. vor ihnen platzierten Chieminger heranarbeiten. Das gelang schnell, Kirmeier und Ostermeir machten Tempo, Filipp einer der besten WSV-Schwimmer, schob Talent Gehr erfolgreich an, um keine Lücke reißen zu lassen. Gehr stieg in der Wechselzone aus. Auf dem Rad und beim Laufen gelang allerdings keine Verbesserung mehr. Den angeschlagenen Filipp zogen und schoben die Kollegen ins Ziel. “Das war okay, aber bei den kommenden Wettkämpfen wollen wir Schongau und vielleicht noch andere hinter uns lassen.”
Ein ambitioniertes, aber realistisches Ziel. Zumal wenn die Tölzer ihre Flüchtigkeitsfehler abstellen, die diesmal etliche Sekunden gekostet haben. So fuhrwerkte Filipp eine ganze Weile am Reißverschluss vom Neopren-Anzugs herum, bis ihm einfiel, dass er ja von unten nach oben aufgeht. Und Kirmeier lief erst einmal an seinem Fahhrad vorbei, nachdem er aus dem Wasser gestiegen war. “Das wird uns nicht mehr passieren:”
Wie gewonnen, so zerronnen
Bei den Mädchen verlief der Wettkampf ohne Probleme, sie kamen gut durchs Wasser, verbesserten sich auf dem Rad erst um einen Platz, um dann von einem anderen Team wieder überholt zu werden. Auf der Laufstrecke verteidigten sie aber Rang sieben um 30 Sekunden bis ins Ziel. Alle WSV-Frauen erreichten ihre persönlichen Ziele.
Bis zum nächsten Wettkampf haben die Tölzer nun gut sechs Wochen Zeit zur Vorbereitung: Am 29. Juni ist eine Sprintdistanz in Trebgast, am 12./13. Juli folgt ein Doppelwettkampf in Hof, den die Tölzer aus der Vorsaison noch in guter Erinnerung haben. Ein bisschen liebäugeln die Tölzer sogar mit einem Stockerlplatz bei dem Format, das sie schon in der Vorsaison eine Liga tiefer gut beherrschten, als sie beide Rennen gewannen und damit die Weichen für den Aufstieg stellten. Der fünfte und letzte Wettkampf ist am 27. Juli in Schongau.
Die Tölzer haben auch ein zweites Eisen im Feuer. Die zweite Triathlon-Mannschaft startet in der Landesliga. Der erste Wettkampf ist – zeitgleich mit dem Tölzer Triathlon am 25. Mai – in München, am 1. Juni folgt das Rennen in Erding, am 22. Juni in Landshut und das Finale findet am 12. Juli am Ammersee statt. Filipp: “Nachdem die Zweite in der Vorsaison 16. von 20 wurde, wollen sie dieses mal etwas weiter vorne landen.”
Autor: Nick Scheder

Erfolgreicher Saisonauftakt für die Triathlon-Teams des WSV Bad Tölz: (v.li.) Emily Kirschke, Franziska Partheymüller, Jessie-Michelle Ernst, Xenia John, Lukas Ostermeir, Niklas Gehr, Maximilian Filipp, Maximilian Kirmeier und Andreas Posch.